Ich weiß noch genau, wie damals alles war. Ich wohnte in Birmingham, Great Britain, und steckte in den Hochzeitsvorbereitungen für meine 1. Hochzeit. Auf der anderen Seite steckte ich Hals über Kopf in den letzten Experimenten des praktischen Teils meiner Doktorarbeit. Mir ging es rückblickend sehr durchwachsen und ich verdrängte die scheiß Situation, die sich zu Hause abspielte. Mein Bruder Tim, auch ihm ging es psychisch nicht gut, das wusste ich, war wieder bei meinen Eltern eingezogen, weil er sich zu sehr verloren hatte. Drogen, Schulden und Depressionen. Wir hatten nicht übermäßig viel Kontakt, telefonierten allerdings regelmäßig. Viel mehr Kontakt hatte ich zu meiner Mama. Auch ihr ging es von Monat zu Monat schlechter. Dem eigenen Sohn zu zuschauen, wie er sein Leben ruiniert ist eine echte Herausforderung, die Sie mit Bravour gemeistert hat. Und damit meine ich, Mama hat einen Oscar verdient, eigentlich eher zwei oder drei, wenn ich bedenke, wie viele Jahre dieser schleichende Prozess seinen Weg genommen hat.
Heute vor 10 Jahren am 9.3.2011, der Tag, an dem mein Leben sich in einer Sekunde veränderte – ich weiß das ist mit jeder Sekunde so – diese Sekunde war allerdings für mich eher wie eine Atombombe. Ich bin 2007 nach England gegangen aus verschiedenen Gründen. Eins war die Flucht von meinem eigentlichen Leben (später stellte ich fest, ich versuchte vor mir selbst zu flüchten, nicht vor meinem Leben) und den Verbindungen zu den Leuten, die ich nicht mehr haben wollte. Das andere war mein unaufhaltsames Interesse Englisch fließend zu sprechen und dann war da noch meine Weiterbildung. Ich arbeitete zuerst als Labor Assistentin an der Birmingham University in der Krebsforschung, fand es in Birmingham cool, verliebte mich und blieb dort. Aus den geplanten 6 Monaten wurden am Ende 11 Jahre.
Ich bewarb mich für einen Masterplatz an der Aston University, welches eine andere Uni in der Stadt ist. Beworben, Vorstellungsgespräch für den Master in Biomedizin – und zack ich war drin! Läuft doch – das mit dem Leben! Master in der Tasche bekam ich auch direkt ein Angebot für eine Doktorandenstelle. Ich eine Doktorin – bis hierher wollte ich es selber nicht glauben, dass so viel in mir steckt. Heute weiß ich das war nur ein Hauch von dem, was ich noch zu leisten müsse in den kommenden Jahren. Als Doktorandin in Biomedizin verbrachte ich die meiste Zeit meines Lebens im Labor. Ich wurde selbst zur Labor Ratte und lernte auch hier bald, dass das nichts für mich ist! Nicht für immer – oh Gott nein – ich habe noch irgendwas um 30 Jahre zu arbeiten und so bestimmt nicht. Das wurde mir allerdings erst durch die Atombombe am 9.3.2011 richtig bewusst. Ich kam vom Labor nach Hause. Jay, zu der Zeit mein Verlobter, Maura unsere Mitbewohnerin und ich lebten in einem klitze kleinen 3 Bett Haus, ein typisches englisches Reihenhaus. Es war nicht besonders schön, allerdings reichte es uns zu dieser Zeit.
Diese eine Sekunde…
Ich war total happy, denn ich hatte einen super Tag im Labor. Wenn das geplante Experiment endlich, nach 6 Monaten tüfteln, gelingt und du daraus einen Graphen in Excel basteln kannst, der dann wiederum eine Seite deiner Doktorarbeit einnehmen kann, dann bist du happy! VERY HAPPY!
Happy war ich auch, denn ich wollte am nächsten Tag endlich mal wieder nach Hause fliegen, nach Deutschland. Meine Familie und meine Freunde sehen. Wir hatten schon eine Party für den Freitag geplant. Nachschwung Rost in Kassel. Very Happy komme ich also an diesem Mittwoch Abend aus dem Labor nach Hause und rufe: “ Jay I´am back home!“
Ich hörte, dass Jay oben war und stand unten an der Treppe, um ihn zu begrüßen. Er kam vom Schlafzimmer um die Ecke in mein Sichtfeld und ich wusste sofort, hier stimmt was nicht. Er sagte nur zu mir: „Es ist was passiert, mit deinem Bruder!“
Mein ganzer Körper zuckte zusammen…
Mein ganzer Körper zuckte zusammen, das Adrenalin sprudelte sofort durch meinen gesamten Körper, alle Nervenbahnen glichen nun einer Formel 1 Strecke der elektrischen Ladungen und ich wusste sofort: Er ist TOT! Was ich nicht wusste – wie er gestorben ist, allerdings habe ich es mir in einem Blitzgedanken gedacht.
Der zweite Satz von ihm bestätigte genau das! ER IST TOT! ER HAT SICH DAS LEBEN GENOMMEN! Eine Atombombe, der größe XXXL mit einer Wucht, die unvorstellbar ist. Ich griff mir mit Beiden Händen einmal übers Gesicht, ich verdunkelte kurz meine Sicht und dann holte ich mir sofort das Telefon. Ich muss sofort zu Hause anrufen. Es klingelte einmal und sofort hörte ich eine vertraute Stimme am Telefon, Elisabeth, Mamas damals beste Freundin. Ich war am Heulen, zitterte am ganzen Körper, wusste nicht was ich sagen soll oder fragen soll! Ich war im Schock. Dann gab sie den Hörer an meine Mama weiter, die mir unter Tränen und tiefstem Schluchzen erzählte, dass mein großer Bruder Tim sich, in unserer Garage zu Hause aufgehängt hat. Was? Es war also wirklich si, wie ich es mir gedacht hatte. Ich wusste immer, dass er einer der wenigen Menschen ist, dem ich das zutraue. Ich musste mich darauf konzentrieren zu atmen, das Adrenalin und der Schock war so intensiv, dass ich das Gefühl hatte gleich zu ersticken. Vielleicht war das auch nur die Vorstellung, dass mein Bruder sich am Ende, selbst die Luft zum Leben genommen hat. Ist ja auch scheiß egal – es war einfach unfassbar ekelig dieses Gefühl des kompletten Kontrollverlusts! Ich telefonierte nur ganz kurz mit Mama, denn bei denen zu Hause war ja auch die Hölle los. Kripo, Seelsorger und Freunde.
Pure Wut stieg in mir auf!
Dann zwei Minuten (zumindest hat sich das so ungefähr angefühlt, es kann aber auch ne halbe Stunde gewesen sein) kam sofort ein Wutausbruch. Ich schrie das ganze Haus zusammen und beschimpfte meinen Bruder mit allem, was mir einfiel. Was für ein Arschloch! Erst quält er uns hier jahrelang und dann zieht er sich, so mir nichts, dir nichts aus der Affäre. Der hat sie doch nicht alle! Ich war noch nie in meinem ganzen Leben so wütend, so erschüttert, so traurig und so aufgelöst. Das war diese eine Sekunde, die mein Leben veränderte – für immer!

Den ganzen Abend heulte ich in kurzen oder auch längeren Abständen immer mal wieder und hatte dann auf einmal den Funktionsmodus wieder gefunden. OK habe ich gedacht – was nun? Wie geht es weiter? Was muss ich machen?
Und Jetzt? Was nun?
Wie schon gesagt es war ein Mittwoch und ich wollte mit dem Flug am Donnerstagabend nach Hause fliegen, das war aber nun zu lang. Ich muss nach Hause – so schnell wie möglich. Ich googelte nach Flügen und musste feststellen, das wir heute nichts mehr. Die einzige Möglichkeit war direkt morgens früh um 10:00 nach Hannover zu fliegen. Da muss ich rein. Jay war die ganze Zeit da, aber auch irgendwie nicht. Ich fühlte mich allein. Jay ist ein wundervoller liebenswerter Mensch, wir lebten allerdings auf anderen Ebenen, was auch der Grund ist, warum er heute nicht mehr in meinem Leben ist. Er fragte mich, ob er mich zum Flughafen bringen soll und das war der nächste KNALL an diesem Abend. Ist das dein voller Ernst, dachte ich? Du willst mich am Flughafen abladen und mich jetzt in diesem Zustand alleine nach Hause fliegen lassen??? Ich war zutiefst schockiert, hatte aber keine Kapazität, ein Gespräch darüber zu führen, denn ich hatte ganz andere Probleme – ICH HATTE KEINEN BRUDER MEHR! Ich fragte mich damals schon, wie ein Mensch so unbeholfen und unangemessen reagieren kann? Na ja, für mich war das der nächste Moment, der mein Urvertrauen erschütterte und das würden wir auch nie wieder gut machen können. Ganz tief in meinem innersten wusste ich da schon: das wars!
Ich wachte morgens auf, meine Augen geschwollen, ihr wisst, wie sich das anfühlt, wenn man gefühlte 7 Stunden geheult hat. Die Haut ist leicht rot und gereizt von dem Salz der Tränen. An viel kann ich mich nicht erinnern. Ich machte mich fertig, schmiss ein paar Sachen in meine Reisetasche und setzte mich ins Auto. Ich weiß noch das wir an einen FlyBe Schalter mussten, um für die Umbuchung zu bezahlen (das machte Jay, wenigstens etwas), denn ich war gar nicht in der Lage dazu. Finanziell und in dieser Situation. Ich weiß noch genau, dass ich mich einmal traute die Dame hinter dem Tresen an zu schauen und sobald sich unsere Blicke trafen, brach ich in Tränen und Schluchzen aus. In dem Moment wurde mir klar, dass das hier ein Höllenritt wird – und keiner würde diesen Weg mit mir gehen. Und es war die schrecklichste und längste Reise meines Lebens. Und ich bin schon verdammt viel gereist.
Nimm deinen Mut zusammen und geh los!
Also dann, nimm nochmal deinen ganzen Mut zusammen und geh los. In die Schlange stellen zum Einchecken. Auch da wurde mir bewusst, dass kein Mensch auf diesem gesamten scheiß Flughafen, den Arsch in der Hose hatte, zu mir zu kommen und zu fragen, ob sie helfen können oder einfach nur zu mir kommen. Noch weniger konnte ich glauben, dass mein Verlobter mich hier einfach abgesetzt hat und mit seinem Leben weiter machte. Sag mal geht’s noch. Falls du jemals in eine solche Situation kommst, jemanden zu halten oder zu stützen, sei einfach da. Setz dich zu ihm/ihr und sei einfach da.
Ihr wisst ja, wie es an einem Flughafen zugeht…Von einer Schlange in die nächste. Zum Glück gab es keine Ryanair Flüge an diesem Morgen und somit war nicht das übliche Chaos ausgebrochen. Chaos hatte ich auch schlichtweg seit gestern genug in meinem Leben. Verdammte scheiße, immer wieder wiederholten sich meine Gedanken. Ich war immer noch wütend, allein und irgendwie immer mehr verloren. Ich kannte mich auf einmal selbst nicht mehr.
Irgendwann nach endlosem rumsitzen und heulen in der Wartehalle kam die Durchsage, dass der Flieger für uns bereitsteht. Als ich durchs Gate ging fiel mir auf, dass die nette Dame am Tresen in der Flughafenhalle mir einen Platz ganz vorne in der Maschine gegeben hat und niemand neben mir. Das war irgendwie angenehm, so brauchte ich mich nicht wegdrehen, mich verstecken.
Diese 1 Stunde und 40 Minuten schienen wieder eine Ewigkeit zu dauern. Ich schaute immer wieder in den Himmel und auf die Wolken und fragte mich so nach und nach, was mit uns nach dem Tod passiert. Kannst du mich sehen, kannst du sehen, was du angerichtet hast? Immer wieder brach ich in Tränen aus, denn er war ja auch mein Bruder, mein großer Bruder, mit dem ich so unendlich viel Zeit in meinem Leben verbracht habe und der in Wirklichkeit unendlich stolz auf mich war. Auf das, was seine kleine Schwester alles erreicht hatte. Das alles kam erst nach seinem Tod raus. Er hatte immer bei seinen Freunden viel von mir erzählt und gesagt, wie stolz er auf mich ist. Da kann man mal sehen, was passiert, wenn man nicht kommuniziert, ehrlich kommuniziert. Das muss die Menschheit als Gesamtheit auch noch lernen. Ich habe darüber sehr viel seit dieser Atombombe lernen dürfen.
Endlich durfte ich dann in Hannover aus dem Flieger und mir eine Fahrkarte für die S5 holen. Hannover Flughafen – Steinheim. Aus Hannover konnte mich natürlich kein Mensch abholen, die hatten ja schließlich alle mit sich selbst zu tun und mit ihrem Schock. Wir wohnen im wunderschönen Weserbergland, im Kreis Höxter, genauer genommen ist meine Heimat ein kleines Dörfchen namens Bruchhausen. Ich habe auch heute noch eine starke Bindung zu diesem Ort und den Menschen, die dort leben, die Freunde, die Bekannten und einfach meiner Geschichte.

Die Reise schien kein Ende zu nehmen…
Dann noch diese lange Zugfahrt. Eine Regionalbahn, die in jedem Kuhdorf anhält. Ich versuchte ein paar Leute zu erreichen, denen ich diese übele Nachricht selbst übermitteln wollte. Das ist hart. Das erste Mal und leider nicht das letzte Mal in meinem Leben, nahm ich mein Handy und fing an Leuten von meinem verstorbenen Bruder zu berichten. Ich weiß noch genau, wie ich mit Corinna telefoniert habe, die war ein paar Jahre vorher mit ihm zusammen gewesen und war davor meine beste Freundin. Wir gingen zusammen zur Schule. Sie ist heute noch eine Freundin. Und wie alle anderen auch, war sie schockiert. Ich weiß nicht, ob du schon einmal so einen Anruf bekommen hast – es ist furchtbar, einfach furchtbar. Klar wissen wir, dass jeder einmal sterben muss, wir schweigen das aber schön, brav und fein, tot.
Dann habe ich eine Erinnerungslücke und ich weiß nicht wer mich vom Bahnhof damals abgeholt hat. Ich glaube mein Cousin. Ich weiß nur noch, was ich fühlte. Mir war die ganze Zeit heiß und kalt, ich war am Schwitzen und dann gleich wieder am Frieren. Tränen kamen immer wieder, wie es gerade so passte. Dann das Ortsschild und die Realisierung, dass ich gleich meinen Eltern in die Augen blicken muss, die gerade ihr erstgeborenes Kind verloren haben. Mir wurde schlecht. Das überstieg schlicht weg meinen Vorstellungen und ich wünschte, mich würde jetzt endlich mal wer aus diesem beschissenen Alptraum herausholen. Ihr wisst schon, wie bei jedem Traum, wenn es zum Höhepunkt kommt, wird man oft wach. Manchmal ist das gut und ein anderes Mal wünschen wir uns weiter zu träumen. An diesem Tag wünschte ich, es wäre alles ein verdammter Alptraum und ich würde endlich aufwachen!
Das passierte nicht, sondern ich durfte lernen meine neues Leben anzunehmen und weiterzumachen.
Ich kann gar nicht glauben, dass Tim nun schon zehn Jahre nicht mehr bei uns ist. Na ja, Aber alles zwei Seiten, stimmts???
Ich bin heute zutiefst dankbar, dass er seinen Weg gegangen ist. Er ist für mich einer der größten Lehrer in meinem Leben geworden und ich denke oft an ihn. Und ich bedanke mich oft bei ihm, denn er hat mir klar gemacht, dass ich mein Leben nicht so lebe, wie ich es wirklich will, sondern eher, wie es von der Gesellschaft erwartet wird!
Ihr wisst schon: Abitur, Studium und dann Karriere machen etc. Das war mit dem Tag vorbei. Ich machte meinen Doktor noch fertig, arbeitete danach allerdings keinen einzigen Tag mehr im Labor und auch das, war eine der genialsten Entscheidungen, die ich für mich getroffen habe. Die nächste große Entscheidung war, endlich meinen Traum zu erfüllen und mit Pferden zu arbeiten. Ich wurde Pferdewirtin und machte mich direkt selbständig. Mir war klar, dass ich das schaffe und das ich davon leben kann, es war allerdings sehr schwer, anstrengend und oft beängstigend. Für mich gab es nur noch den Weg in die Freiheit und in den Frieden, auch mit mir selbst. Zwei ein halb Jahre nach dem Tod von Tim, stand ich, zwar noch wackelig, aber dennoch stark genug, wieder auf meinen Beinen und habe mich scheiden lassen. Das hatte ich ja eigentlich schon an dem Tag beschlossen, an dem ich damals nach Hause flog, ALLEINE. Ich konnte meinem ersten Mann nicht verzeihen, dass er nicht für mich da war, an einem der schlimmsten Tage meines Lebens und in den folgenden Jahren hatte meine Trauer keinen richtigen Platz. Die Hochzeit zog ich trotzdem durch. Es gab tausend Gründe dafür und aber wie schon gesagt, das ist eine andere Geschichte.
Heute bin ich so glücklich, wie noch nie zuvor in meinem Leben. Und alles fing mit dem Knall an, den du, mein lieber Bruder, ausgelöst hast. DANKE! Ich feiere dich heute und bis ans Ende meiner Tage. Ich habe gelernt, dass man Mut nicht einfach hat, sondern Mut immer wieder aufbauen darf, durch die Entscheidungen, die wir treffen! Mut braucht Selbstvertrauen! Mut fühlt sich super an!

Sei mutig, denn du lebst nur einmal (soviel wir wissen) und beginne vielleicht jetzt, hier und heute damit, dich zu zeigen. Zeig wer du wirklich bist und erlaube dir der/die zu sein, der/die sich in dir versteckt. Los lass es raus!
Danke für deine Zeit, die du dir genommen hast, meine Geschichte zu lesen. Wenn du Lust auf mehr hast, dann folge mir gerne auf Facebook: Anne Bielemeier (Dr. Anne Bielemeier) oder auf Insta widow_for_life ?
Hab einen zauberschönen Dienstag und don`t forget:
There is ALWAYS a BrightSide!
Deine Anne
Hallo Anne…Wahnsinn wie schnell die Zeit vergeht. Jedes Mal wenn ich auf dem Friedhof am Grab meines Bruders stehe muss ich auch an Tim denken. Ich kenne euch ja von klein auf und war euer Kindermädchen. Mein Bruder fehlt mir such sehr. Auch ich habe viel von ihm gelernt und er war sehr stolz auf mich. Ich finde das du eine starke Frau bist und freue mich das du bei all deinen/euren schweren Schicksalsschlägen deinen Weg gefunden hast. Mach weiter so